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Trägerwechsel im Krankenhaus Dierdorf/Selters

27. 01. 2015

Abschied von den Johannitern - Mit neuem Gesellschafter aber weiterhin gut aufgestellt

 

Aus dem „Evangelischen und Johanniter-Krankenhaus Dierdorf/Selters“ ist zur Jahreswende das Evangelische Krankenhaus Dierdorf/Selters geworden. Die Johanniter sind aus der gemeinnützigen GmbH ausgeschieden. Für die Bevölkerung ändert sich dadurch nichts: Beide Krankenhaus-Standorte bleiben mit unverändertem Angebot erhalten.

 

Das Krankenhaus Dierdorf/Selters – eine Klinik an zwei Standorten – ist 1981 aus der Fusion des Johanniter-Krankenhauses, das seit 1886 in Dierdorf bestand, und des Evangelischen Krankenhauses in Selters, gegründet 1901, entstanden. Der Johanniter-Orden und der Krankenhausverein Selters/Dierdorf trugen das Haus zu jeweils 50 Prozent.

 

Grund für die Johanniter nach so langer Tradition aus der Trägergesellschaft auszuscheiden, ist ein auf Bundesebene gefallener Beschluss, nur noch Häuser in 100-prozentigem Besitz zu  betreiben. Für den Selterser Krankenhausverein wiederum kam die Veräußerung seiner 50 Prozent nicht infrage.

Da für alle Beteiligten auch eine Fusion mit einem großen Klinikum keine Option war, hat die  Krankenhaus gGmbH selbst den Großteil der Johanniter-Anteile übernommen. Juristisch ist das möglich und nicht einmal unüblich. Die Finanzierung erfolgte aus Eigenmitteln.

 

Als neuer Gesellschafter ist außerdem die Krankenhausgesellschaft St. Vincenz aus Limburg eingestiegen. Mit dem St.-Vincenz-Krankenhaus (514 Betten, 1100 Mitarbeiter) arbeitet Dierdorf/Selters schon seit Jahren erfolgreich zusammen.

Das bisher schon gut medizinische Angebot in Dierdorf/Selters kann nun noch weiter ausgebaut werden, ohne auf die Selbstständigkeit zu verzichten.

 

Zum Abschied von den Johannitern dankte Verwaltungsratsvorsitzender Rolf-Peter Leonhardt dem Orden für die langjährige fruchtbare Zusammenarbeit.

 

Historie

1886: Eröffnung des Johanniter-Krankenhauses in Dierdorf

1901: Gründung des „Ev. Krankenhausverein - Selterser Hilfsvereins“ mit dem Ziel, ein Krankenhaus zu errichten. Unmittelbar danach Baubeginn

1981: Fusion der Häuser in Selters und Dierdorf zur Evangelisches und Johanniter-Krankenhaus Dierdorf/Selters gGmbH mit den Gesellschaftern Ev. Krankenhausverein und Johanniterorden

seither: ständige Modernisierung und Erweiterung beider Krankenhäuser

2015: Abschied der Johanniter als Gesellschafter; neuer Gesellschafter des Evangelischen Krankenhauses Dierdorf/Selters wird die Krankenhausgesellschaft St. Vincenz, Limburg/Lahn

 

Eckdaten Krankenhaus Dierdorf/Selters

  • 188 Betten in den beiden Betriebsstätten Dierdorf und Selters
  • 360 Mitarbeiter
  • 8500 Patienten pro Jahr (20.000 ambulant)
  • Medizinisches Angebot: in Dierdorf Allgemein- und Visceralchirurgie, Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin, Anästhesie und Intensivmedizin, Unfall- und Orthopädische Chirurgie, Urologie, Gynäkologie (Belegabteilung); in Selters Innere Medizin, Neurologie mit Stroke Unit, Radiologie mit MRT und CT (auch für ambulante Patienten), Logopädie, Ergotherapie, Physikalische Therapie (auch ambulant), Neuropsychologie, Behandlungseinheit für Schwerstschädelhirnerkrankte.
  • Leitung: Erwin Reuhl (Geschäftsführer), Anett Sandkuhl (Verwaltungsleiterin), Dr. Reinhold Ostwald (Ärztlicher Direktor), Sabine Märtens (Pflegedirektorin)
  • Verwaltungsrat: 6 Mitglieder, Vorsitzender Rolf-Peter Leonhardt (Krankenhausverein Selters/Dierdorf)

 

St. Vincenz-Krankenhaus: Zahlen, Daten Fakten

 

Das St. Vincenz-Krankenhaus ist ein allgemeines, freigemeinnütziges Krankenhaus der Schwerpunktversorgung und Akademisches Lehrkrankenhaus der Justus-Liebig-Universität Gießen. In 15 medizinischen Fachbereichen bietet das Haus hochdifferenzierte Diagnostik und Therapie für rund 250.000 Einwohner, überwiegend aus den Landkreisen Limburg-Weilburg, Rhein-Lahn und Westerwald.

 

Die Klinik ist Onkologisches Schwerpunktkrankenhaus mit zertifiziertem Brustzentrum; in der interdisziplinären Fachkonferenz Tumorboard sind alle an Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen beteiligten Fachabteilungen unter einem Dach vernetzt.

 

Neben dem regionalen Traumazentrum, dem Brust- und Darmkrebszentrum werden ein Gefäßzentrum und seit Jahresbeginn auch ein pneumologischer Schwerpunkt etabliert.

 

Das Haus verfügt über 514 Betten, darunter zwölf Dialyseplätze und 22 Intensiv-, 16 Intermediate-Care und zehn Monitorbetten; ein Institut für Pathologie und eine Gesundheits- und Krankenpflegeschule sind angegliedert.

 

Im Jahresdurchschnitt werden hier rund 22.000 Patienten stationär sowie 33.000 Patienten ambulant behandelt. Die medizintechnische Ausstattung ist auf modernstem Niveau: Linearbeschleuniger, SPECT, Herzkatheter-Messplatz, Digitale Subtraktionsangiographie, Laser und modernste Ultraschallgeräte, CT und MRT der neuesten Generation, RIS PACS.

 

Mit rund 1100 Mitarbeitern, 80 Ausbildungsplätzen und rund 69 hochspezialisierten Berufsbildern sowie einem Umsatzvolumen von rund 115 Mio. € nimmt die Klinik eine bedeutende Position als Wirtschaftsfaktor der Region ein. Sie ist eine Einrichtung der gemeinnützigen Krankenhausgesellschaft St. Vincenz mbH, deren Gesellschafter die Stiftung St. Vincenz-Hospital und der Franz Gensler`sche Stiftungsfonds sind.

 

Im benachbarten Hadamar betreibt die Krankenhausgesellschaft zur Abrundung der medizinischen Versorgung noch das Gesundheitszentrum St. Anna mit Leistungen zur ambulanten Versorgung. Dort ist auch das erste Hospiz des Landkreises Limburg-Weilburg etabliert. Auch ein in eigener Trägerschaft geführtes MVZ ist am Standort Hadamar integriert.

 

Zur Festigung der abgestimmten Gesundheitsversorgung der Region wurde im Jahr 2013 ein Weiterbildungsverbund Allgemeinmedizin mit dem Landkreis Limburg-Weilburg, dem Kreiskrankenhaus Weilburg sowie den  Ärztenetzwerken PIANO und  Oberlahn gegründet.

 

Bild zur Meldung: Abschied als Freunde. Von links: Geschäftsführer Erwin Reuhl, Verwaltungsratsvorsitzender Rolf-Peter Leonhardt, die Johanniter Egon Frhr. v. Knobelsdorff u. Dr. Wittigo v. Rabenau sowie Guido Wernert, Geschäftsführer St.-Vincenz-Krankenhausgesellschaft