Evang. Krankenhaus Dierdorf/Selters erweitert medizinisches Angebot: Medizinische Hilfe bei Adipositas

Adipositas (Fettleibigkeit) ist eine komplexe, chronische, behandlungsbedürftige Krankheit, die in Deutschland etwa 24 Prozent der Erwachsenen betrifft. Die gesundheitlichen Folgen reichen von Diabetes über Bluthochdruck sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gelenkbeschwerden und Fettleber bis hin zum Schlafapnoesyndrom. Um auf die steigende Zahl von Menschen mit krankhaftem Übergewicht und die damit verbundenen gesundheitlichen Risiken zu reagieren, erweitert die Klinik für Innere Medizin am Evang. Krankenhaus Dierdorf/Selters (KHDS) ihr medizinisches Leistungsspektrum: Ab sofort bietet sie eine spezialisierte Behandlung für Patient:innen mit Adipositas an.

Adipositas erfordert eine langfristige multidisziplinäre Behandlung

„Die Adiposilogie ist die medizinische Fachrichtung, die sich mit der Erforschung, Prävention und Behandlung von Adipositas und deren Folgeerkrankungen befasst. Sie verbindet verschiedene Disziplinen wie Endokrinologie, Innere Medizin, Psychologie und Bewegungsmedizin,“ erklärt die Ltd. Oberärztin Ingrid Engelmann. Die Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin DDG und Adiposiologin DAG-DDG verantwortet den neuen Bereich im KDHS und rät eindringlich: „Adipositas ist eine chronische Erkrankung, die eine langfristige multidisziplinäre Behandlung erfordert.“ 

Vielfältige Ursachen – individuelle Therapieansätze 

Die Ursachen der Adipositas sind neben genetischen Faktoren, hormonelle Einflüsse, wie z. B. Insulin- oder Leptiresistenz sowie psychosoziale Faktoren – hierzu zählen Stress und emotionales Essen. Aber auch der Lebensstil - also Ernährung, Bewegung und Schlafhygiene - spielt eine wesentliche Rolle. Die Innere Medizin I im KDHS hilft Betroffenen mit individuellen Therapieansätzen, wie beispielsweise der medikamentösen Therapie, der Betreuung nach bariatrischer Chirurgie oder einer Lebensstiländerung. „Wir beraten unseren Patienten hinsichtlich des gesamte Spektrums, von der Ernährungsumstellung über Bewegung bis hin zur Verhaltenstherapie“, sagt die ltd. Oberärztin Ingrid Engelmann. Unterstützt wird die Medizinerin von Nicole Jargert. Die Diabetesberaterin DDG ist derzeit in der Weiterbildung zur Adipositasberaterin DAG/ DDG und erklärt: „Meine Aufgabe wird es sein mit einer verständnisvollen, wertschätzenden und zielorientierten Beratung unseren Patienten Wege zu zeigen, sie zu schulen und anzuleiten, damit sie ihre Erkrankung bewältigen können. Selbstverständlich gilt es ihre körperlichen, sozialen, kulturellen, geistigen und seelischen Bedürfnisse zu berücksichtigen.“

Wie bei anderen chronischen Erkrankungen verschlechtert sich das Krankheitsbild der Adipositas ohne Behandlung in der Regel im Zeitverlauf. Der Ltd. Oberärztin Ingrid Engelmann ist es daher wichtig zu betonen: „Es ist gut für die Menschen in der Region, dass wir in unserem Krankenhaus nun auch Patienten mit Adipositas eine moderne und wirksame Behandlungsmöglichkeit anbieten können - nicht nur um das Leben der Betroffenen zu verbessern, sondern auch langfristige Folgeerkrankungen zu verhindern.“