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Evangelisches Krankenhaus Dierdorf/Selters bietet Inkontinenz-Sprechstunde

20. 06. 2016

8. Kontinenz-Woche - Veranstaltung holt „Volkskrankheit“ aus der Tabuzone

Niemand muss sich mit dem Schicksal der Inkontinenz abfinden. Etwa jeder zehnte Deutsche leidet unter Inkontinenz. Das Klischee "Seniorenkrankheit" stimmt schon lange nicht mehr: Auch junge Menschen sind betroffen. Zu den größten Tabuthemen der Neuzeit gehört immer noch die Harninkontinenz. Als Harninkontinenz wird der unwillkürliche, unkontrollierte Harnverlust bezeichnet. Der betroffene Patient ist außerstande, den Zeitpunkt des Wasserlassens selbst zu bestimmen. Kein Wunder, dass es sich hier oftmals um ein verschwiegenes Problem handelt, dabei ist es dank moderner Untersuchungsmethoden genau differenzierbar und damit auch heilbar.

 

Wie wichtig und präsent das Thema ist, zeigt sich daran, dass vom 20. bis 26. Juni 2016 bereits zum achten Mal die Kontinenz-Woche deutschlandweit mit zahlreichen Veranstaltungen für Interessierte und Betroffene sowie Ärzte und Fachpersonal stattfindet. Die Hauptabteilung Urologie des Evangelischen Krankenhauses Dierdorf/Selters und die Gemeinschaftspraxis der beiden urologischen Chefärzte bieten nicht nur zur Kontinenz-Woche, sondern rund ums Jahr eine Inkontinenz-Sprechstunde und eine Vielzahl von therapeutischen Möglichkeiten zur Behandlung. „Oft hilft schon physiotherapeutische Behandlung, insbesondere gezielte Beckenbodengymnastik als auch Elektrotherapie. Des Weiteren gibt es Medikamente und Operationsmethoden, so dass dem überwiegenden Anteil der Patienten geholfen werden kann. Die Betroffenen müssen jedoch aus ihrer Schamecke herauskommen. Inkontinenz ist eine Krankheit und kein persönlicher Makel“, betont der Urologe und Ärztliche Direktor Dr. Reinhold Ostwald. Gemeinsam mit seinem Kollegen Dr. Gert Schindler arbeitet er bei der Behandlung von inkontinenten Frauen eng mit Dr. Stefan Wagner zusammen. Seine gynäkologische Praxis befindet sich im Evangelischen Krankenhaus Dierdorf, in dem er auch als Belegarzt tätig ist.

 

Das Tragen von Vorlagen ist kein unabwendbares Schicksal. Durch moderne Diagnostik (z.B. Urodynamik) ist eine schmerzfreie, genaue Messung der Blasen- und Schließmuskelfunktion möglich. Die Ursache der Inkontinenz kann dadurch erkannt und die Behandlung, die meist aus medikamentöser, konservativer Therapie mit Blasentraining und Beckenbodengymnastik besteht, kann angewandt werden. Erst wenn danach der entsprechende Erfolg nicht eintritt müssen operative Maßnahmen in Erwägung gezogen werden.

 

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