Pandemie bremsen

15. 12. 2020

Notwendige Schritte

 

Die Verschärfungen des Corona-Lockdowns und der Verzicht der Regierungen von Bund und Ländern auf voreilige Lockerungen ist ein notwendiger Schritt um das Infektionsgeschehen einzubremsen. Bereits im Vorfeld hatten Krankenhäuser landesweit die Bevölkerung dazu aufgerufen, sich strikt an die Regeln zur Minimierung des Infektionsrisikos zu halten, um die Infektionszahlen abzuflachen. Das exponentielle Wachstum der Corona-Neuinfektionen konnte zwar eine Zeit lang gestoppt werden. Dann gab es aber eine „Seitwärtsbewegung“ und seit einiger Zeit gibt es wieder ein exponentielles Wachstum, das gestoppt werden muss.

 

 „Die Situation ist und bleibt deutlich angespannt. Wir erleben täglich Patienten die schwer erkrankt sind und die Kapazitäten der Krankenhäuser  dürfen nicht ausgereizt werden – auch im Hinblick auf die kommenden Monate“, betont Dr. Reinhold Ostwald, Ärztlicher Direktor des KHDS. Neben den Intensiv- und Beatmungskapazitäten hat der Ärztliche Direktor primär die personellen Ressourcen im Bereich Medizin und Pflege vor Augen. „Neben der hohen Belastung für das Personal ergeben sich aus dem Infektionsgeschehen auch Infektionen bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Durch das Ausbruchsgesehen in unserer Betriebsstätte Selters haben sich  nicht wenige Mitarbeiter mit COVID-19 infiziert und befinden sich in Quarantäne.  Für die Betriebsstätte Selters hat sich aus der Situation derzeit ein Aufnahmestopp für unsere Patienten ergeben“, erläutert Dr. Ostwald. In enger Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt Montabaur und mit den Ergebnissen der jüngsten Begehung werden laufend Maßnahmen evaluiert. Neben der personalintensiven Betreuung der COVID-Patienten gilt es die medizinische Versorgung für die Bürgerinnen und Bürger abzusichern, um auch weiterhin Notfälle und lebensbedrohliche Erkrankungen uneingeschränkt behandeln zu können. Hierfür wurden im KHDS Strukturen geschaffen, die die chirurgischen Fächer am Standort Dierdorf räumlich von der Behandlung der COVID-Patienten in Selters ganz deutlich trennen. Im KHDS werden alle stationären Patienten getestet, bei Infektionsverdachtsfällen wird sofort ein PCR-Test durchgeführt. Zusätzlich zu diesem Vollscreening sind regelmäßige Reihentestungen der Mitarbeiter etabliert, besonders engmaschig werden Mitarbeiter in der Behandlung von Covid-19 Patienten getestet.

 

Darüber hinaus appelliert der KHDS-Geschäftsführer Guido Wernert mit Blick auf den beginnenden Lockdown: „Für jeden Einzelnen bedeuten die aktuellen Regeln Beeinträchtigungen im gesellschaftlichen Miteinander, aber jeder trägt eine Verantwortung für sich und andere. Die Mitarbeiter der Krankenhäuser gehen derzeit an ihre Leistungsgrenze. Mit einem disziplinierten Verhalten kann jeder zeigen, dass er die Arbeit unserer Mitarbeiterinnen  und Mitarbeiter in den Kliniken aufrichtig wertschätzt.“

 

Bild zur Meldung: Dr. med. Reinhold Ostwald, Ärztlicher Direktor des Evang. Krankenhauses Dierdorf/Selters (KHDS)