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Komfort eines mittleren Hotels erreicht

09. 09. 2015

Aufstockung in Selters und sehr gediegene neue Zimmer festlich eingeweiht - Viel Lob von der Ministerin

 

Mit einer langen Reihe von Ehrengästen – allen voran Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler – ist im Krankenhaus Selters ein Erweiterungsbau eingeweiht worden. Einem Teil des Gebäudes wurde ein weiteres Stockwerk aufgesetzt, sodass rund  600 Quadratmeter Nutzfläche hinzugekommen sind.

 

Die Folge: 14 große, schöne Patientenzimmer, ebenso freundliche Isolierzimmer, geräumige Flure, ein modernes Stationszimmer, ein gemütlicher Wartebereich und verschiedene Nebenräume. „Wie im Hotel“, staunten die Besucher bei einem Besichtigungsrundgang. Die Begünstigten sind  Patienten, Besucher und Mitarbeiter der Station S 3, die zur Inneren Medizin gehört.

 

Eröffnet wurde die Feierstunde, wie es sich für ein bewusst christlich orientiertes Haus gehört: mit einer Andacht. Krankenhausseelsorger Pfarrer Frank Dönges führte aus, dass die zugewandte Begegnung von Angesicht zu Angesicht, wie sie im Krankenhaus stattfindet, als religiöse Tätigkeit gesehen werden kann. Er und sein  katholischer Kollege Pater Aniceth Mosha wünschten den neuen Räumen eine segensreiche Zukunft.

 

Verwaltungsratsvorsitzender der Ev. Krankenhaus Dierdorf/Selters gGmbH ist Rolf-Peter Leonhardt. Er hatte viel zu tun, um die namentlichen Willkommensgrüße abzuarbeiten. Neben der rheinland-pfälzischen Ministerin für Arbeit, Gesundheit und Demographie waren Abteilungsleiter Peter Rompf aus ihrem Ministerium, die Landtagsabgeordneten Fredi Winter (Neuwied, SPD), Ralf Seekatz (Westerburg, CDU) und Hendrik Hering (Hachenburg, SPD) gekommen, die Bürgermeister der Verbandsgemeinden Selters und Puderbach, Klaus Müller und Volker Mendel, die 1. Beigeordneten der Verbandsgemeinden Dierdorf und Ransbach-Baumbach, Martina Jungbluth und Wolfgang Zirfas, sowie die beiden Stadtbürgermeister Thomas Vis (Dierdorf) und Rolf Jung (Selters).

 

Es waren mehrere Ortsbürgermeister zu begrüßen, die Leiterin des Gesundheitsamts des Westerwaldkreises, Ursula Kaiser, die gleichzeitig den Landrat vertrat, leitende Mitarbeiter der Krankenkassen, der Gesundheitswirtschaft, der Kirchen und der kirchennahen Organisationen sowie Vertreter von Patientenorganisationen und Dachverbänden der Selbsthilfegruppen. Die Architekten Oliver und Michael Hamm waren natürlich dabei, und auch die Mitarbeiter des Krankenhauses hatten sich eingefunden, sofern der Dienstplan es möglich machte.

 

Nicht zuletzt galt der Gruß von Leonhardt dem Verwaltungsrat und den Gesellschaftern der Krankenhaus GmbH: Mitgliedern des Krankenhausvereins Selters/Dierdorf und Geschäftsführer Guido Wernert für die St. Vincenz Krankenhaus gGmbH in Limburg.

 

Der Verwaltungsratsvorsitzende erläuterte den Zuhörern, dass die Aufstockung nicht allein zum Zweck des Platzgewinns für die S 3 geplant wurde. Die nötige Sanierung der S 4 kann nämlich nun ebenfalls stattfinden: Die Patientenbetten werden während der Bauzeit in den neuen Räumlichkeiten untergebracht. „Die Schließung der Station wäre wirtschaftliche nicht nur schwierig, sondern unmöglich gewesen“, führte er aus.

 

Leonhardt dankte der Stadt und Verbandsgemeinde für ihre Hilfe bei der Überwindung von kleinen baurechtlichen Hindernissen und dem Land für die finanzielle Hilfe. Das  Krankenhaus habe in den vergangenen zwölf Jahren 43 Millionen Euro investiert, davon „nur“ 19 Millionen an  Fördermitteln und 24 Millionen aus eigener Leistung.

 

Um die Versorgung der Menschen vor Ort zu gewährleisten, sei ihr die Investitionsförderung eine Herzensangelegenheit, bekannte Ministerin Bätzing-Lichtenthäler in ihrem Grußwort. Das Krankenhaus Dierdorf/Selters sei darüber hinaus mit seiner eigenen Investitionskraft nicht alltäglich und auf jeden Fall einmalig im nördlichen Rheinland-Pfalz, wenn nicht im ganzen Land.

 

Mit der Aufstockung der Betriebsstätte Selters habe das Haus einen wichtigen Meilenstein erreicht und dem Gesamtgebilde eine Krone aufgesetzt. Pause oder gar Stillstand gebe es jedoch nicht. In Dierdorf stehe die Erneuerung der Zentralsterilisation und die Ertüchtigung der OP’s unmittelbar bevor. Für Letzeres werde man alsbald eine Festbetragsförderung vereinbaren. „Das Land steht zu den Krankenhäusern in der Fläche“, versicherte die SPD-Politikerin.

 

Dem Lob der Ministerin wollte Geschäftsführer Erwin Reuhl nicht widersprechen. „Wir sind auf einem guten, sehr guten Wege“, bestätigte er. Dass dieser noch nicht zu Ende gegangen ist, jedoch in mittelbarer Nähe ein Etappenziel aufweist, erwähnte er in Zusammenhang der mit der Station S 4: Sie sei die letzte, die nicht mehr aktuellen Standards entspricht. Angestrebt mit geplantem Baubeginn 2016 ist „der Komfort eines mittleren Hotels“.

 

Nach knappen Hinweisen zur Baumaßnahme – wobei auch der Blick in die Natur aus den neuen Zimmern Erwähnung fand – leitete Architekt Michael Hamm zur Schlüsselübergabe an Geschäftsführung und Verwaltungsrat über.

 

Eindringliche Worte fand danach noch VG-Bürgermeister Klaus Müller. Dass es in einer Verbandsgemeinde der Größe von Selters ein Krankenhaus zur Versorgung der Bevölkerung gebe, könne man nicht noch genug einschätzen. Es errege sogar oftmals den Neid bei Bürgermeister-Kollegen.

 

Dem Haus wünschte er, dass es noch lange und erfolgreich am Standort Selters arbeitet. Die  Bevölkerung forderte er auf, sich des Vorteils einer Klinik vor Ort bewusst zu werden und sich dafür einzusetzen. Die Mitarbeiter bat er, dem Hause treu zu bleiben. Sie seien es, die, mehr noch als  alle baulichen und technischen Feinheiten, den Markenkern des Krankenhauses bilden – der berühmte „Umschlag“, den die Bürgermeister zu vielen Gelegenheiten überreichen, war deswegen ausschließlich für die Belegschaftskasse bestimmt.

 

Nach einer Besichtigung der neuen Räumlichkeiten blieben die Gäste bei Häppchen und Getränken noch einige Zeit im Gespräch beisammen.

 

 

Bild zur Meldung: Komfort eines mittleren Hotels erreicht

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EinweihungAufstockung Selters (09. 09. 2015)

Feierstunde am 4.9.2015, 14 Uhr, Selters, S3